FOKUS INTERVIEWGENERAL- UND TOTALUNTERNEHMENVIELE EISERNEREGELN IMGU-/TU-VERTRAGSIND HEUTENICHT MEHRSAKROSANKT.als Gesamtdienstleister. Wir wollen aber andereFormen nicht ausschliessen. Wir haben verstanden,dass das klassische GU-/TU-Modell aufgebrochenwird und wir uns öffnen müssen. Es ergebensich unternehmerische Chancen, indem wir das Risikoeinschätzen und tragen können, weil wir vielleichtbereits auf dem Nachbargrundstück gebauthaben und damit einen Wissensvorsprung gegenüberMitbewerbern haben. HRS sieht sich übrigensals Immobiliendienstleisterin, wir sind also auchbereits einen Schritt weiter.Können Sie diese Öffnung umschreiben?Das Selbstverständnis des GU/TU als Gesamtdienstleistergeht auf ein Umdenken in unseremVerband vor rund zehn Jahren zurück. So vielfältigdie Bedürfnisse und Anforderungen unsererKunden sind, so divers sind die Ansätze für dieZusammenarbeitsformen. Die Entwicklung wirdfortschreiten, getrieben durch die Digitalisierungund das gemeinsame Verständnis, dass wir offenund beweglich bleiben müssen. Ein Anbieter istschlecht beraten, wenn er heute auf dem klassischenGU-/TU-Vertrag beharrt.Was ist aus Ihrer Sicht unverrückbar?Ich spreche lieber von Grenzen der Verhandelbarkeitund denke dabei namentlich an die Erfüllungsgarantie.Lag diese in der Vergangenheit meistbei 5% der Bausumme, gibt es heute vereinzelt Ausreisservon 15 oder gar 20%. Bei einem Bau von100 Mio. CHF ist das eine Garantiesumme von biszu 20 Mio. CHF, die der Liquidität entzogen wird.Das ist selbst für grosse Unternehmen nicht zu verkraften.10% ist für uns die Schmerzgrenze.Wie manifestiert sich das Umdenken aufder politischen Bühne?Der Ruf der GU/TU war in der Vergangenheit nichtimmer der beste. Heute setzen wir uns politischviel intensiver gemeinsam für Anliegen ein, wo wirtrotz intensiven Wettbewerbs untereinander übereinstimmendeInteressen haben. Dadurch sind wirsichtbarer und fassbarer.In welchen politischen Themen zumBeispiel?Ganz aktuell in der politischen Diskussion um dieBehinderung des Bauwesens durch die ausuferndenEinsprachen und Bewilligungsverfahren. Wir8IMMOBILIA / Oktober 2025
müssen uns vor Augen halten, dass vom Baugesuchbis zur Baubewilligung früher drei Monate vergingen,bei ganz grossen Projekten vielleicht zwölf.Heute ist das schlicht nicht mehr prognostizierbar.Wenn Projekte jahrelang in der Pipeline stecken,bindet das unglaublich viele Ressourcen. Ein konkretesBeispiel: An einem Projekt für 250 Mio. CHFin Basel, für das unlängst der Spatenstich erfolgte,arbeiteten die Architekten 21 Jahre und HRS 14Jahre. Immer mehr institutionelle Investoren habenkeine Lust mehr auf solche Projekte. Allein beiHRS waren letztes Jahr über 2000 Wohnungen inder ganzen Schweiz durch Einsprachen blockiert.Ausserdem aktuell im politischen Prozess ist dieVernehmlassung der Lärmschutzverordnung, mitder die ersehnte und vom Parlament beschlosseneLockerung für den Wohnungsbau wieder zunichtegemacht wird.Was müsste sich bewegen?Die Situation heute im Wohnungsbau ist toxisch.Alle fordern mehr und günstigere Wohnungen.Gleichzeitig werden die Anforderungen hochgeschraubt,Auflagen bezüglich eines Anteils anpreisgünstigem Wohnraum gemacht, Bewilligungsbehördenfehlt der Dienstleistungsgedanke.Es muss ein grundlegendes Umdenken stattfinden,wenn wir die Herausforderungen einer wachsendenBevölkerung bewältigen wollen. Heute hatjeder nur seine Partikularinteressen im Fokus.Apropos Konkurrenz: Im Bieterwettbewerbum Baugrundstücke schiessen die Preisedurch die Decke. Wie kann man trotzdembestehen?Es braucht ein gutes Näschen. Wir meiden denRaum Zürich für eigene Projekte, weil der Landanteilam Wohnungspreis viel zu hoch ist, undIMMOBILIA / Oktober 2025 9
HÖHERE AUSBILDUNGENLEHRGANGBEWIRTS
VERBAND«IMMO VISION» 2025OHNE MOB
MARKTPLATZFIRMEN-NEWSDigitale Lösu
MARKTPLATZFIRMEN-NEWSLeerstände ab
MARKTPLATZFIRMEN-NEWS«AbaImmo hat
MARKTPLATZFIRMEN-NEWSFirmenjubiläu
BEZUGSQUELLENREGISTERI — ZSANIERU
ADRESSEN & TERMINEORGANE UND MITGLI
BWT WasseraufbereitungWasser. Unser
Laden...
Laden...
LinkedIn
Facebook
Instagram