FOKUS INTERVIEWGENERAL- UND TOTALUNTERNEHMENBau- und andere Subunternehmen monieren,sie würden von den General- und Totalunternehmendrangsaliert. Was ist da dran?Die hohen Ansprüche bedingen, dass wir bei derWahl, Verhandlung und Ausführung konsequentund kompromisslos sind. Nebst Preis spielen Qualität,Mitarbeitende, verfügbare Kapazität, Öko labelsund ökologische Kriterien wie Anfahrtswege eineRolle, um nur ein paar zu nennen. Bei uns wird dasVergabewesen zentralistisch und nach strengenKriterien geführt.Die Subunternehmen kritisieren eherPreisdrückerei und Zahlungsver zögerungen.Trotz intensiven Wettbewerbs verhalten wir unsimmer vertragskonform. Nicht umsonst arbeitenviele Subunternehmen immer wieder gerne mituns zusammen.Wie sieht es denn nun konkret mit derEffizienzsteigerung im Bauwesen aus?Inzwischen werden bei uns die meisten Projektenach dem Prinzip «BIM to Field» geführt. Das isteine massive Effizienzsteigerung. Ich schätze denEffekt allein in unserem Betrieb und bei grossenBIOGRAPHIEREBECCA KULL(*1971) ist diplomierteArchitektin ETH SIAund hat sich an der ETHin Betriebswirtschaft fürBaumanager, ImmobilienbewertungundMarketing weitergebildet.Sie arbeitet seit2009 für HRS, seit 2010ist sie COO, Inhaberinund Mitglied des Verwaltungsrats.Die HRSReal Estate AG mit Sitzin Frauenfeld beschäftigtrund 500 Mitarbeitendean 16 Standortenund realisierte 2024 einProjektvolumen von1,2 Mrd. CHF.Projekten auf 10 bis 15% an unserem Wertschöpfungsanteil.Dazu kommen die Effizienzsteigerungenbei den Subunternehmen.Wie merkt das der Auftraggeber?Der Bausektor ist zum einen noch kompetitivergeworden. Zum anderen sind Bauherren nahtlosin den digitalen Prozess und Datenfluss eingebunden– also bei Promotionen keine gedrucktenVerkaufsunterlagen und bei Übergabe keine Gebäudedokumentationenin Bundesordnern mehr.Das erleichtert vor allem den späteren Betrieb –Stichwort digitales Facility Management.Fordern Sie BIM auch von IhrenSubunternehmen ein?BIM ist zwar in der Wahrnehmung allgegenwärtig,es ist aber nur eine Facette der Digitalisierungund ein Arbeitsinstrument. Es gibt aber noch vielmehr digitale Themen – Lean Management, Planfreigabe,Kommunikation, Sitzungen, Mängelmanagementund viele mehr. Der Circle am FlughafenZürich war für uns als Unternehmen ein Schlüsselprojekt,in dem wir wegen der schieren Grösse undKomplexität auf digitale Tools setzen mussten.6IMMOBILIA / Oktober 2025
Inwiefern hat das auch mit einemGenerationenwechsel in der Wirtschaftzu tun?Der Umgang mit digitalen Instrumenten ist in denjüngeren Generationen viel selbstverständlicher.Das fordert uns als Unternehmen heraus, etwa derEinsatz von KI-Lösungen wie ChatGPT. Auf der einenSeite sind dies Investments und kontinuierlicheVeränderungen, auf der anderen Seite sind wirdadurch für junge Menschen als Arbeitgeber attraktiv.Ich nehme Microsoft Teams als einfachesund inzwischen etabliertes Instrument. Post-Covidist Teams nicht mehr wegzudenken. Dadurchhat sich allein meine Reisezeit um 40% reduziert.Physische Präsenz und Baustellenzeit setze ich vielbewusster ein.Haben diese Entwicklungen auch Folgen fürdie Branchenstruktur?Ja, definitiv. In Nischen läuft zwar noch vieleswie früher ab. Aber immer grössere und komplexereProjekte wie Fussballstadien, Spitäler oderBildungseinrichtungen erfordern immer mehr verschiedeneKompetenzen und damit Vorleistungen.BIM IST EINDISRUPTIVESPRINZIP,ÄHNLICH WIEFRÜHERCAD IN DERPLANUNG.Und wie sieht das in Bezug auf dieIntegrationstiefe namentlich mit derBaumeisterei aus?Das hat weniger mit der Entwicklung des Sektorsals viel mehr mit der Historie der einzelnen Unternehmenzu tun. Die einen GU/TU sind aus einemBauunternehmen entstanden und pflegen die Baumeistereierfolgreich weiter, andere haben dieseabgestossen und wieder andere kommen aus derEntwicklung oder Finanzierung. Ich sehe keinenTrend in die eine oder andere Richtung.Gehen wir in Sachen Zusammenarbeit aufdie Meta-Ebene. Entwicklung Schweiz setztsich als Verband der Gesamtdienstleister explizitfür integrierte Zusammenarbeitsmodelleein – Planung und Ausführung sollen alsonoch stärker Hand in Hand gehen. Der SIAmacht sich für ein Allianzmodell stark. Verändertsich hier gerade etwas im Bausektor?Nicht nur im Bausektor und nicht erst seit gestern.Das hat viel mit der Disruption unserer Wirtschaftsstrukturenzu tun. Als Verband propagierenwir das Zusammenarbeitsmodell mit dem GU/TUIMMOBILIA / Oktober 2025 7
IMMOBILIENBERUFAUS- UND WEITERBILDU
HÖHERE AUSBILDUNGENLEHRGANGBEWIRTS
VERBAND«IMMO VISION» 2025OHNE MOB
MARKTPLATZFIRMEN-NEWSDigitale Lösu
MARKTPLATZFIRMEN-NEWSLeerstände ab
MARKTPLATZFIRMEN-NEWS«AbaImmo hat
MARKTPLATZFIRMEN-NEWSFirmenjubiläu
BEZUGSQUELLENREGISTERI — ZSANIERU
ADRESSEN & TERMINEORGANE UND MITGLI
BWT WasseraufbereitungWasser. Unser
Laden...
Laden...
LinkedIn
Facebook
Instagram