IMMOBILIENBERUFKUB FOCUSBAUEN FÜRDIE MEDIZINVON MORGENBaustellenbesuch statt Podium:Im Zentrum der diesjährigen Focus-Veranstaltung der Kammer unabhängigerBauherrenberater standen dieHerausforderungen der BauherrenundNutzervertretung bei der Realisierungdes Unispital-Neubaus in Zürich.TEXT— RETO WESTERMANN*Sandra Wollschläger (vorne), Claudia König (hinten) und Tobias Rotermund (hinten links) stellten das Projekt vor. BILDER ALESSANDRO DELLA BELLAZeljko Ljubojevic, stellvertretender LeiterRealisierung auf Seiten des Generalplaners,erklärte der Gruppe die laufenden Arbeitenin der zwei Fussballfelder grossen Baugrubedes Universitätsspitals.spitals Zürich (USZ) sprengengängige Dimensionen. Am9. September bot die Baugrubeeindrückliche Kulisse für dendiesjährigen Focus-Anlass derKammer unabhängiger Bauherrenberater(KUB). Gefragt warendenn auch Stiefel, Helm undWarnweste statt eleganterStrassenkleidung wie bei früherenFocus-Veranstaltungen.Bevor es über 63 Treppenstufenhinunter in die Grube ging,stellten Tobias Rotermund,stellvertretender Gesamtprojektleiterauf Bauherrenseiteund KUB-Präsident, sowieSandra Wollschläger, ProjektleiterinRealisation, undClaudia König, ProjektleiterinSpitalbetrieb (beide USZ), dasProjekt kurz vor. Tobias RoterHERAUSFORDERNDESPITALTECHNOLOGIESo gross wie zwei Fussballfelder,bis zu 23 Meter unterdem gewachsenen Terrain undein Volumen, das der Ladekapazitätvon rund 11 000 fünfachsigenKipplastwagenentspricht – die Dimensionender Baugrube für die NeubautenMitte 1 und 2 des Universitätsmundführte mit gezieltenFragen locker durch die Präsentationeines der schweizweitderzeit grössten Hochbauprojekte.Spannend war alleinschon der Blick auf die Dimensionen:Bis 2031 werden zweiachtstöckige Gebäude mit 300Patientenbetten, 23 Operationssälen,einer Intensivstationund einer Radiologie-Abteilung50IMMOBILIA / Oktober 2025
31erstellt. Das Investitionsvolumenbeträgt rund 950 Mio. CHF.Entsprechend aufwendig ist dieProjektorganisation. «Da eineVielzahl an Themen bearbeitetwerden muss, haben wir beimGeneralplaner beispielsweisenicht einen, sondern mehrereAnsprechpartner für unterschiedlicheBereiche», sagteUSZ-Projektleiterin Wollschläger.Eine Herausforderung istauch die rasch voranschreitendeEntwicklung der Spitaltechnologie.«Wir wissen heutenoch nicht, welche Geräte invier Jahren für die Behandlungund Pflege aktuell sein werden,und müssen deshalb dann kurzfristigreagieren können»,Ausrüstung für den Besuchder Baugrube.informierte Claudia König,Projektleiterin Spitalbetrieb.Spannend für die Bauherrenberaterinnenund -berater warauch ein Blick auf den Bauablauf.«Um ein so grosses Projektin nützlicher Zeit realisieren zukönnen, mussten wir die einzelnenPhasen übergreifend organisieren»,betonte TobiasRotermund. So begann etwa derRückbau der bestehenden Gebäudebereits als die Erarbeitungdes Bauprojekts noch lief.Wichtig ist beim USZ-Neubauauch das Controlling: Alle sechsMonate überprüfen externeFachleute im Rahmen einesAudits alle relevanten Punkte.ROHBAU INREKORDZEITNach dem interessantenTheorieblock folgte unter Leitungvon Zeljko Ljubojevic,dem stellvertretenden LeiterRealisierung auf Seiten des Generalplaners,der Blick in diePraxis. Tief unten in der Grubeerklärte er, wie das riesige Volumenausgehoben und gesichertwurde – alles mit besonderenVorkehrungen zum Schutz derMitarbeitenden und der Patientinnenund Patienten in denangrenzenden Gebäuden.Eine grosse Unbekannte wardabei der Molassefels im Untergrund.«Zum Glück war erweniger hart als befürchtet undkonnte ohne Sprengung undallzu grosse Erschütterungenmechanisch abgebaut werden»,sagte Ljubojevic. Gesichertwurde die Grube mit 1730 Nägelnund Ankern. Besonderseindrücklich waren auch dieAusführungen zum bereitsbegonnenen Bau der Untergeschosse:Bis in gut einem halbenJahr soll der Rohbau schondie Höhe des Erdgeschossbodenserreicht haben – undnochmals gut ein Jahr späterwerden die acht Obergeschossehochgezogen sein. Mit dieseneindrücklichen Zahlen im Kopfging es die 63 Stufen wiedernach oben zum Apéro. Dortblieb genügend Zeit, um beiHäppchen und Getränken ausder Spitalhotellerie mit denBaufachleuten des Unispitalsüber die Herausforderungen imderzeit wichtigsten Spitalbauprojektder Schweiz zu fachsimpelnund einen gelungenenAnlass Revue passieren zulassen.* RETOWESTERMANNDer Autor ist JournalistBR, dipl. ArchETH, Mit inhaber derAlpha Media AG undKommunikationsbeauftragterder KUB.ANZEIGErealestate-experts.chmehr als 300 Schweizer Immobilienexperten, die man kennen muss...IMMOBILIA / Oktober 2025 51
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