BAU & HAUSHOLZ-HYBRID-BAU MIT PHOTOVOLTAIKHOLZHOCHHAUSPRODUZIERTEIGENEN STROMIm neuen Quartier Zwhatt beimBahnhof Regensdorf-Watt steht einHochhaus in Holz-Hybrid-Bauweise.Aussergewöhnlich daran sind unteranderem auch die horizontal auskragendenPV-Module an der rotenFassade. TEXT—GERALD BRANDSTÄTTER*1764 Doppelglas-Solarmodule in vier unterschiedlichen Längen und einer Breite von 80 cm: Die PV-Anlage an Fassade und auf dem Dach deckteinen Teil des Strombedarfs ab. BILD: RUCH METALLBAUHOLZ-HYBRID-BAUWEISENur wenige Kilometer ausserhalb vonZürich liegt Regensdorf-Watt, wo mit derÜberbauung Zwhatt ein vorbildlichesProjekt umgesetzt wurde. Das ehemaligeIndustrieareal hat sich in ein gemischt genutztesund klimaneutrales Stadtquartiermit verschiedenen bezahlbaren Wohnformensowie Gewerbe transformiert: Im sogenanntenWinkelbau, einem ehemaligenBürogebäude, entstanden 37 Wohnstudios(Bezug ab Oktober 2025), der 24-stöckigeWohnturm bietet 165 Wohnungenverschiedener Grössen (bezugsbereit abOktober 2026), der Querbau umfasst Ateliersund darüber Wohnungen (zu beziehenab Oktober 2025), und im Längsbauentstanden 31 doppelgeschossige Loftsmit bis zu 90 qm Wohnfläche (alle vermietetund bereits bewohnt). Herausragend istdas Holzhochhaus H1, das zum Zeitpunktseiner Aufrichte das höchste Holzhochhausder Schweiz war. Dessen inno vativeBauweise setzt neue Massstäbe in Sachennachhaltiges Bauen. Das 24- stöckige Gebäudeentstand nach dem Entwurf vonBoltshauser Architekten AG und umfasst156 Wohnungen sowie rund 770 qm BüroundGeschäftsflächen im Sockel.Das besondere Merkmal des H1 ist seineHolz-Hybrid-Bauweise: Der Erschliessungskerndes 75 Meter hohen Turms wieauch sein dreigeschossiger Sockel bestehenaus Beton. Ebenso wurden die Zwischendeckender 21 Wohngeschosse ausdünnen Betonplatten erstellt. Das gesam-HOLZBAU /SYSTEMBAUHolz ist längst mehr als ein traditionellerBaustoff. Ob städtischesWohnquartier, Gewerbebau, Bildungszentrumoder Hotel – der moderneHolzbau zeigt sich heute vielseitig,leistungsfähig und architektonisch anspruchsvoll.Besonders gefragt sindhybride Bauweisen, modulare Systemeund industrielle Vorfertigung,die den Bauprozess deutlich beschleunigenund die Planungssicherheiterhöhen. Die Kombination ausNachhaltigkeit, Flexibilität und hoherAusführungsqualität macht denHolzbau zur gefragten Lösung fürunterschiedlichste Anforderungen.Neben der ökologischen Bilanz überzeugtHolz auch mit gestalterischemPotenzial und wohnlichem Charakter– im Innen- wie im Aussenbereich.Holz steht für das Bauen von morgen:ressourcenschonend, kreislauffähigund technisch ausgereift.Auf den nächsten Seiten werfen wireinen Blick auf das Zusammenspielvon Planung, Konstruktion und Materialeinsatzund zeigen kürzlich realisierteProjekte aus verschiedenenEcken der Schweiz. Ausserdem widmenwir uns den neuen Brandschutzvorschriften2026. Deregulierung undmehr Eigenverantwortung für Eigentümerstehen dabei im Zentrum.36IMMOBILIA / Oktober 2025
22Die PV-Module wurden in Form von Brisesoleil und somit auch als Sonnenschutz für darunterliegendeFenster und Loggias angebracht. BILD: STUDIOBLOMENte übrige Skelett – tragende Stützen undUnterzüge sowie die Aussenwand – wurdeaus Holz beziehungsweise vorgefertigtenHolzelementen realisiert.GEBÄUDEINTEGRIERTEPHOTOVOLTAIKANLAGEDer nachhaltige Aspekt der Fassadewird massgeblich unterstrichen durch dieIntegration einer Photovoltaikanlage. DieSolar module wurden jeweils in horizontalauskragender Stellung vor der Fassadeangebracht. In dieser Form dienen die Modulezugleich als Brisesoleil und somit alsSonnenschutz für darunterliegende Fensterund Loggias. Möglich gemacht wurdedas durch eine Kooperation der Spezialistenfür Photovoltaik von der BE Netz AGmit der Ruch Metallbau AG.Im Bereich der Fassade handelt essich um 1764 PV-Module mit einer Gesamtflächevon 1464 qm. Die Doppelglas-Solar module haben vier unterschiedlicheIMMOBILIA / Oktober 2025Längen von 1 bis 1,5 m mit jeweils einerBreite von 80 cm. Front- und Rückseitenglassind 6 mm oder zweimal 8 mm dick.Zu ihrer Befestigung wurden 616 Elementeeiner vorgehängten Stahlkonstruktionerstellt, die einzeln in den Holzständernverankert wurden. Einen Teil der Konstruktionbildet ein horizontales Ständerwerkaus Metallschwertern, in denen sichinnenliegend Spezial-Klemmprofile zurAnbringung der gläsernen Solarmodulebefinden.Neben der Montage der Solarmoduleerfolgt auch die Integration der vertikalenBeschattung in die Fassadenelementevor Ort.Die Solarmodule wurden von der FirmaBE Netz über 21 Stockwerke und aufallen vier Gebäudeseiten montiert. IhreVerkabelung und Verstringung wurdeauf innovative Weise gelöst. Denn umdie Brandschutzvorschriften einzuhalten,dürfen keine stockwerkübergreifendenWärmeKälteDampfwww.enerent.ch
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